Der Asiatische Laubholz Bockkäfer Anoplophora glabripennis (siehe auch Artikel "Asiatischer Laubholzbockkäfer") wurde im Juli 2001 das erste Mal in Braunau am Inn in Österreich an Ahornbäumen entdeckt.

Seit damals hat der gefährliche Quarantäne Schädling 58 Bäume, meist Acer saccharinum ("Zuckerahorn") aber auch heimische Ahorn-Arten sowie zwei Blutbuchen (Fagus sylvatica purpurea) und eine Platane im Befallsgebiet attackiert. Diese Bäume mussten umgehend geschlägert, das Stamm- und Astmaterial verhäckselt und anschließend verbrannt werden. Durch die intensive Überwachung aller im Stadtgebiet von Braunau wachsenden potentiellen Wirtsbaumarten konnte vermieden werden, dass sich der Schädling im Jahr 2002 weiter ausbreitete. Es wurden keine Bäume mit Ausbohrlöchern und keine adulten Käfer mehr seit Oktober 2001 entdeckt.

Ob damit der Befall durch den ALB erfolgreich eingedämmt werden konnte, werden die kommenden Jahre zeigen.

In Italien ist seit einigen Jahren im Umkreis einer Baumschule, die Bonsai aus China importierte, ein Befall durch einen ebenfalls als gefährlichen Quarantäneschädling eingestuften Bockkäfer an verschiedenen Laubbaumarten bekannt. Der sogenannte White-spotted Citrus Longhorned Beetle, Anoplophora malasiaca, verfügt über ein noch größeres Wirtsbaumspektrum als der ALB und kann neben dem Stamm und Starkästen auch den Wurzelanlauf besiedeln.

Auch verschiedene neu eingeschleppte oder identifizierte Pilzkrankheiten gefährden zahlreiche Baum- und Straucharten.

Der Erreger des "Sudden Oak Death" (SOD) in den USA (Kalifornien), Phytophthora ramorum, wurde im Vorjahr auch in Europa entdeckt (Deutschland, Niederlande, Dänemark, Großbritannien, Polen - siehe auch Artikel "Sudden Oak Death"). In Europa sind bisher einige der typischen Schadsymptome wie Trieb- und Aststerben, Blattwelke, Canker am Stamm, Gummifluss, etc. nur bei Rhododendron (Alpenrose) und Viburnum (Schneeball) festgestellt worden. Um ein genaues Befallsausmaß in Europa feststellen zu können, wurde von der Kommission der Europäischen Union den einzelnen Mitgliedsstaaten ein Survey aufgetragen. Ebenso sind strikte Quarantäne - Maßnahmen bezüglich des Handels mit potentiellen Wirtspflanzen des SOD per Gesetz erlassen worden. In Österreich wurde der Schadorganismus bislang noch nicht nachgewiesen, der bundesweite Survey hat jedoch noch nicht begonnen.

Neu für Europa ist auch eine in Nordamerika, Südamerika, Südafrika und Austral-Asien vorkommende Form der Monilia-Krankheit an Stein- und Kernobst. Diese Pilzkrankheit Monilinia fructicola (= Hauptfruchtform; Monilia = Nebenfruchtform) unterscheidet sich von den heimischen Monilina-Arten (M. laxa und M. fructigena), was die Befallssymptome betrifft, nur unwesentlich. Die Monilinia-Arten können sowohl Blüteninfektionen mit nachfolgender Spitzedürre vor allem bei Steinobst (Pfirsich, Marille, Weichsel), seltener bei Kernobst (Apfel), als auch Fruchtfäule hervorrufen. Die Erkrankung und das Absterben der Triebspitzen bei Apfel durch Monilia werden häufig mit dem Feuerbrand verwechselt (siehe auch Artikel "Feuerbrand").

Im Zuge des von der EU beauftragten Österreich Surveys wurde im Marchfeld (nordöstliches Niederösterreich) bereits der Erreger Monilinia fructicola nachgewiesen.

Fotos

Befallskontrolle
Befallskontrolle "Asiatischer Laubholzbockkäfer"

Asiatischer Bockkäfer
"White spotted Citrus Longhorned Beetle"

 Monilia-Schadbild
Monilia-Fruchtfäule - vertrockneter Ast

 Monilia-Schadbild
Monilia-Fruchtfäule - Befallsbild an Früchten

Links

Für SOD:
www.invasive.org/publications/usfs/SODW.html
http://www.bba.de/inst/g/pramorum/p_ramorum.pdf (1 MB)

Für Monilinia
http://pro.wanadoo.fr/lnpv/monili.html (französischer Text)
http://www.lwvie.ages.at/service/publikationen/pflschzg/4-2001/kovacs.htm