Im Laufe des langen Baumlebens treten immer wieder Totäste und problematische Wuchsformen auf, wenn die Kronenentwicklung nicht beobachtet und gegebenenfalls erziehend eingegriffen wird. Totäste oder Äste mit tiefreichenden Fäuleherden sollten entfernt werden, wenn von diesen eine Gefahr ausgehen kann. Diese Gefährdung kann mittels moderner Meßgeräte gut abgeschätzt werden.

Gefährliche Zwiesel

Weist ein Baum keine durchgehende Stammachse, sondern zwei gleich starke Stämmlinge auf, spricht man von Zwieselbildung. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine Fehlentwicklung, die im Jungbaumalter durch entsprechenden Erziehungsschnitt noch korrigiert werden kann, zu einem späteren Zeitpunkt jedoch meist nicht mehr.

Zu spätes Entfernen von einem kodominanten Stämmling führt meist zu Schäden infolge Wundfäule oder Unterversorgung des Wurzelsystems.

Sind im späteren Baumalter Zwieselbildungen vorhanden, so sollte ihnen bei der Baumkontrolle hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden. Besondere Vorsicht ist bei eng stehenden Stämmlingen geboten, da diese durch das Dickenwachstum letztlich zum Auseinanderdrücken neigen und Kronenbrüche vorprogrammiert sind.

Zur Kronensicherung empfiehlt sich der Einbau einer Kronenverankerung mit erprobten Gurtensystemen. Können bei der Baumkontrolle bereits Rißbildungen festgestellt werden, so ist Gefahr in Verzug, hier ist rasches Handeln geboten. In diesem Fall hilft nur noch der Einbau einer sehr niedrigen Seilverankerung oder einer bzw. mehrerer Gewindestangen bei gleichzeitiger Entlastung der Krone.

Fotos

Stammriß
Stammriß

Zwiesel drücken auseinander
Hauptäste drücken auseinander

Kronenbruch
Brüche können die Folge sein