Besonders zu Frühlingsbeginn ist ein Erscheinungsbild besonders auffällig: Eine rosarote Farbe, die an Stämmen und Ästen hervorleuchtet und weithin sichtbar ist.

Es handelt sich hier um den "Roten Schleimfluß" auch "Milchfluß" genannt, der an verschiedenen Laubbäumen, aber vor allem auf der Hainbuche vorkommt. Der milchig rosarote Schleim, der die Rindenoberfläche bedeckt, wird hauptsächlich dort sichtbar, wo frische Verletzungen vorhanden und diese noch nicht überwallt oder wieder aufgebrochen sind. Durch den hohen Saftdruck in den Leitungsbahnen, der gerade zu Vegetationsbeginn vorhanden ist, um den Blattaustrieb anzukurbeln, kommt es zu massivem Saftausfluß aus Wunden. Eine Gemeinschaft von bestimmten Bakterien und Hefepilzen besiedelt den Saftaustritt und verursacht sodann rosaroten Schleim. Es handelt sich hier also um keinen direkten Schaden, auch wenn durch die Verfärbung die Situation für den betroffenen Baum besonders gefährlich wirkt, weshalb auch keine Maßnahmen notwendig sind.

Bakterienschleimfluss an Hainbuche nach Spechtschlägen

Über Spechtschäden haben wir auf stadtbaum.at schon berichtet (siehe Spechtschäden an Ahorn). Erstmals wurde nun auch ein direkter Zusammenhang zwischen Spechtschäden und Schleimfluss dokumentiert. Zwar ist hinlänglich bekannt, dass der Bakterienschleimfluss nach frischen Verletzungen auftritt, ein Zusammenhang mit Spechtschlägen wurde aber in der Literatur bisher nicht erwähnt.

Der Vorteil in diesem Erscheinungsbild liegt darin, daß Verletzungen wie mit einem "Signalstift" gekennzeichnet leicht erkennbar sind.

Sollten größere Verletzungen an Hand des Schleimflusses erkennbar werden, könnte man rechtzeitig mit Pflegemaßnahmen reagieren.

Fotos

Schleimfluß an Hainbuche
Schleimfluß nach Spechtschlag

Welkesymptome
Bakterien verursachen die rote Färbung

Bakterienschleimaustritt
Schleimfluß an Hartriegel